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Channel: Brigitte Glatzel » Motive
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2. Gang: Motive sind meine Gewürze

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Dass Essen eines meiner stärksten Motive ist, habe ich ja bereits in meinem Beitrag Motive, die uns antreiben – ein 4-Gänge-Menü schon erwähnt. Kein Wunder, dass die Idee zur Umsetzung dieses Beitrags für meinen Blog während des Mittagessens im Curry-House auf der Severinstraße in der Kölner Südstadt kam. Genauer gesagt, als ich den Koch bei seiner Tätigkeit beobachtet habe. Falls du dich fragst – Mensch, denkt die den ganzen Tag an Essen? Ja! Zum Glück kann ich dies gut mit anderen Aktivitäten kombinieren, sodass dabei zum Thema “Wie uns unsere Motive helfen können, unsere Aktivitäten neu auszurichten und zu priorisieren”, noch ein kleiner Beitrag entstanden ist. Zurück zum Koch …

Zur Mittagszeit im Curry-House

Dank einer offenen Küche kann man dem Koch zuschauen, wie er die Gerichte zubereitet, während man auf das eigene Essen wartet. Es zischt und brutzelt und der Koch wählt mit geschickten Handgriffen die jeweiligen Zutaten für ein Gericht aus. Wirklich faszinierend finde ich das Gewürzregal, das er an seiner Wand hängen hat. Es ist eine große Metallplatte mit vielen kleinen Töpfchen darangeschraubt, deren Inhalte gelb, rot und grün leuchten. Hier gibt es, neben Salz und Pfeffer, Koriander, verschiedene Currys, Chili, Ingwer, Cardamom, Kurkuma, Minze, Nelken, ach, es ist herrlich!

Die eigene Gewürzmischung

Als ich dann denn Koch so beobachtete, kam mir der Gedanke, dass sein Tun vergleichbar mit den Aktivitäten von anderen Selbstständigen und ihren Motiven ist. Auf der Speisekarte stehen zahlreiche Gerichte. Je nach Gericht wählt er die passenden Zutaten und die Gewürzmischung aus, um ihm seinen individuellen Geschmack zu verleihen. Am Anfang nahm er wahrscheinlich Rezepte mit den jeweiligen Mengenangaben, aber heute geht er rein intuitiv vor. Zudem wirkt seine Vorgehensweise sehr strukturiert, ohne dass es ihn einschränken oder seiner Kreativität berauben würde. Wäre es nicht toll, für die eigenen Aktivitäten als Selbstständiger seine ganz eigene Gewürzmischung hinzubekommen?

Motive sind meine Gewürze

Vorschläge und Ideenlisten, welche Aktivitäten man als Selbstständiger machen sollte, gibt es viele. Alleine im Bereich Marketing gibt es zahlreiche Möglichkeiten sowohl online wie auch offline. Um sich in der Vielfalt der Möglichkeiten nicht zu verlieren, können verschiedene Modelle helfen, genau wie die Rezepte des Kochs, sich zu strukturieren. Eines der bekanntesten Tools zur Priorisierung im Bereich Selbstmanagement ist das Eisenhower-Prinzip. Ebenso wie bei der SMART-Methode greift mir dieses zu kurz. Meiner Meinung nach können Motive helfen, die eigenen Aktivitäten neu auszurichten und zu priorisieren. Dabei ist folgendes Modell wie ein Filter anzusehen, den man bei seiner Planung über die jeweiligen Aktivitäten darüberlegen kann. Es sollte nicht das einzige Auswahlkriterium sein. Mithilfe unserer Motive haben wir allerdings einen Kompass, der uns anzeigt, welche Aktivitäten uns leicht von der Hand gehen und, welche uns eher zusätzliche Ressourcen kosten. Alle beruflichen Aktivitäten sollten selbstverständlich dem Unternehmen/der eigenen Selbstständigkeit nutzen.

Motive-Nutzenmodell

Das von mir vorgeschlagene Motive-Nutzenmodell kann auf horizontaler Achse gelesen werden als “entspricht zunehmend meinen Motiven” und auf der vertikalen Achse als “nutzt zunehmend meiner Selbstständigkeit”. Alle Aktivitäten, die sowohl einen großen Nutzen für die Selbstständigkeit liefern als auch absolut die eigenen Motive bedienen, werden uns gut von der Hand gehen. Daumen hoch! Anders sieht es aus, wenn ein Vorhaben einen großen Nutzen für die Selbstständigkeit liefert, allerdings kaum unseren Motiven entspricht. Soll man wirklich nur nach seinen Motiven handeln und alles andere sein lassen? Sicher nicht. Allerdings sollte man berücksichtigen, dass dieses Vorhaben mehr Energie kosten wird und die Aufschieberitis gerne mal anklopft. Hier heißt es also, im Vorfeld genügend Ressourcen und Kräfte mobilisieren, um die wichtige Aufgabe dennoch gut zu meistern.

Woher kann man aber neue Kraft und Motivation bekommen? Hierzu eignen sich meiner Meinung nach die Aktivitäten, die zwar keinen großen unternehmerischen Nutzen haben, aber voll unsere Motive bedienen. Ggf. können das kleine Inseln sein, die wir im privaten Umfeld gestalten können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Beispiel

Angenommen, eine Person X hat zwar ein hohes Beziehungsmotiv, arbeitet in seiner Selbstständigkeit allerdings alleine. Weiterhin angenommen, eine Kooperation würde der Selbstständigkeit nicht viel nützen oder ein anderes Motiv würde dem entgegenwirken. Dann kann es sinnvoll sein, im privaten Bereich darauf zu achten, ausreichend Aktivitäten in der Gruppe zu unternehmen. Ich bezeichne dies immer gerne als Energie-Inseln.

Aktivitäten auf dem 2. Blick

Dann gibt es noch Ideen zu Aktivitäten, die weder einen großen unternehmerischen Nutzen besitzen noch unsere Motive bedienen. Einfach sein lassen? Ich schlage vor, hier noch einmal einen 2. Blick zu riskieren. Welche Möglichkeiten gehen für uns dabei verloren? Welchen Chancen (und manchmal auch Kunden) berauben wir uns hier? Dienen diese Aktivitäten vielleicht einem größeren Ziel? Hier kann es sinnvoll sein, die eigene Motivbrille, die dafür verantwortlich ist, wie wir Aktivitäten von uns und von anderen beurteilen, mal abzunehmen.

Blick hinter die Kulissen

Im Coaching agiere ich auch immer etwas wie der Koch und jongliere mit vielen Fragen? Am Anfang brauchte ich dafür eine Struktur und jetzt kann ich mich schon ganz gut auf meine Intuition verlassen. Intuitiv ist auch dieses Modell entstanden. Wie gefällt dir mein Modell? Konntest du deine Aktivitäten gut darin einordnen? Welche ergänzenden Aspekte kannst du uns zur Verfügung stellen?


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